Finanzen

Finanzinstrumente

Währungs-, Zins- und Liquiditätsrisiken unterliegen einem aktiven Management auf Basis konzernweit geltender Richtlinien. Dabei werden die spezifischen Anforderungen an die organisatorische Trennung der Funktionsbereiche zwischen Abwicklung und Kontrolle beachtet.

Derivative Finanzinstrumente dienen ausschließlich der Sicherung operativer Grundgeschäfte und betriebsnotwendiger Finanztransaktionen in Form von Zinsswaps.

Das finanzbezogene Risikomanagement ist geprägt durch klare Zuordnungen von Verantwortlichkeiten, zentrale Regeln zur grundlegenden Begrenzung finanzieller Risiken, die bewusste Ausrichtung der eingesetzten Instrumente an den Erfordernissen der Geschäftstätigkeit und die gesonderte Überwachung durch ein zentral gesteuertes Treasury.

Fremdwährungen

Währungsrisiken bestehen insbesondere dort, wo Forderungen, Schulden, Zahlungsmittel sowie geplante Transaktionen in einer anderen als in der lokalen Währung der Konzernmutter bestehen beziehungsweise entstehen werden. Das Fremdwährungsrisiko ist im Wesentlichen auf den Schweizer Franken beschränkt, da ein bedeutender Anteil des Auslandsgeschäfts in der Schweiz generiert wird. Mit Ausnahme der Schweiz und Großbritanniens erfolgt die Beschaffung überwiegend in den Euroländern und somit auf Eurobasis. Nur im Ausnahmefall werden Waren in Dollar erworben. Im Zusammenhang mit der Inanspruchnahme von Darlehen in Schweizer Franken besteht grundsätzlich ein entsprechendes Währungsrisiko. Eine mittelbare Absicherung erfolgt, indem die in der Schweiz erwirtschafteten Zahlungsströme in Schweizer Franken zur Rückführung dieser Darlehen genutzt werden könnten. Zusätzlich wurden Termingeschäfte in Schweizer Franken getätigt (vgl. Konzernanhang, Kapitel Angaben zum Risikomanagement von Finanzinstrumenten, Abschnitt Währungsrisiko).

Liquidität

Bechtle verfügt über einen komfortablen Bestand an liquiden Mitteln

Um die uneingeschränkte Zahlungsfähigkeit zu gewährleisten, muss dem Unternehmen jederzeit eine ausreichende Liquidität zur Verfügung stehen. Die Steuerung und Überwachung der Liquiditätssituation erfolgt durch das Treasury als integrierten Bestandteil des Konzernrechnungswesens. Bei der bestehenden Finanzlage des Bechtle-Konzerns zum Jahresende mit einem Bestand an liquiden Mitteln und Wertpapieren des Umlaufvermögens in Höhe von 77,6 Mio. €, freien Kreditlinien in Höhe von 39,9 Mio. € und einem positiven Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit in Höhe von 49,9 Mio. € ist der Eintritt eines Liquiditätsrisikos begrenzt. Darüber hinaus verfügt die Bechtle AG über ein genehmigtes Kapital von bis zu 10,6 Mio. €, um bei Bedarf die Eigenkapitalbasis zu erhöhen.

Der Bereich Treasury der Bechtle AG stellt die Liquiditätsversorgung für die Konzernbereiche sowie die Tochterunternehmen in Form eines Cashpoolings sicher. Darüber hinaus steuert er das Zinsänderungsrisiko und verantwortet die Bewertung, Analyse und Überwachung marktrisikobehafteter Positionen.

Forderungen

Die gegenwärtige Kreditverknappung an den Finanzmärkten und damit die Bonität der Geschäftskunden spielt bei der Betrachtung der künftigen Risikosituation eine zunehmende Rolle. Bechtle könnte Risiken durch Forderungsausfälle stärker als in der Vergangenheit ausgesetzt sein, weil sich die Finanzierungsmöglichkeiten drastisch erschwert haben und dadurch die Kunden ihren Zahlungs- verpflichtungen nicht mehr fristgerecht oder vollständig nachkommen könnten. Eine detaillierte Überwachung der Kundenbeziehungen inklusive fortlaufender Bonitätsprüfungen sowie ein proaktives Forderungsmanagement wirken den Risiken durch Forderungsausfälle entgegen.

Potenzielle Risiken im Zusammenhang mit der Anlage liquiditätsnaher Mittel werden dadurch begrenzt, dass kurzfristige Anlagen nur bei erstklassigen Adressen erfolgen. Kreditrisiken reduziert die Bechtle AG, indem sie Transaktionen ausschließlich im Rahmen festgelegter Limite mit Banken sehr guter Bonität tätigt. Auch der Zahlungsverkehr wird nur über Banken abgewickelt, deren Bonität außer Frage steht.

Zinsen

Ein Zinsänderungsrisiko besteht grundsätzlich bei finanziellen Vermögenswerten und Schulden mit Laufzeiten über einem Jahr. Bechtle hat die langfristigen Finanzverbindlichkeiten in den vergangenen Jahren weiter reduziert. Zum Bilanzstichtag lagen Verbindlichkeiten mit Fälligkeit von über einem Jahr nur in begrenztem Umfang vor. Die Zinsrisiken des Bechtle-Konzerns werden zentral analysiert und daraus folgende Maßnahmen durch das Konzernfinanzwesen aktiv gesteuert. Dabei unterliegt das Vorgehen des Bereichs einer durch das Management festgelegten regelmäßigen Überprüfung. Die Risiken aus Zinsschwankungen bei variabel verzinsten Darlehen werden durch Zinsswaps eliminiert (vgl. Konzernanhang, Kapitel Angaben zum Risikomanagement von Finanzinstrumenten, Abschnitt Zinsrisiko).