Vermögenslage

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Das nachhaltige Wachstum der Bechtle AG gründet auf einer soliden Bilanz und ausgewogenen Kapitalverhältnissen. Im Berichtsjahr ist es dem Unternehmen gelungen, die maßgeblichen Bilanzkennzahlen – allen voran die Eigenkapitalquote – weiter zu verbessern.

Die Bilanzsumme des Bechtle-Konzerns belief sich zum Stichtag 31. Dezember 2008 auf 496,1 Mio. € und ist damit gegenüber dem Vorjahr um 44,6 Mio. € oder 9,9 Prozent gewachsen.

VERKÜRZTE BILANZ in Mio. €

    2004   2005   2006   2007   2008
Aktiva                    
Langfristige Vermögenswerte   125,7   140,3   143,0   145,6   157,0
Kurzfristige Vermögenswerte   260,2   273,6   275,2   305,9   339,1
                     
Passiva                    
Eigenkapital   217,2   237,4   249,2   276,5   311,4
Langfristige Schulden   26,8   26,9   28,1   23,8   31,0
Kurzfristige Schulden   141,9   149,6   143,4   151,2   153,7
Bilanzsumme   385,9   413,9   420,8   451,4   496,1

Bechtle verfügt über eine komfortable Liquiditätsreserve

Auf der Aktivseite ist der Anstieg vor allem auf den deutlichen Zuwachs der kurzfristigen Vermögenswerte zurückzuführen. Diese erhöhten sich um 33,3 Mio. € beziehungsweise 10,9 Prozent auf 339,1 Mio. €. Eine der wesentlichen Ursachen hierfür ist in der Zunahme der liquiden Mittel zu sehen. Einschließlich der Wertpapiere erhöhten sich diese von 54,2 Mio. € um 43,2 Prozent auf 77,6 Mio. €. Zusammen mit freien Kreditlinien in Höhe von 39,9 Mio. € (Vorjahr: 41,6 Mio. €) verfügt der Bechtle-Konzern über eine solide Liquiditätsreserve von 117,5 Mio. € (Vorjahr: 95,9 Mio. €), die ausreichend Spielraum für weitere Akquisitionen und das künftige Wachstum bietet. Von den zum Geschäftsjahresende zur Verfügung stehenden Kreditlinien in Höhe von rund 42,3 Mio. € hat Bechtle 2,4 Mio. € für Avalkredite in Anspruch genommen.

Ein höheres Geschäftsvolumen sowie ein Zuwachs der Auftragseingänge im Segment IT-Systemhaus & Managed Services zum Ende des Geschäftsjahres ließen die Vorräte um 5,3 Mio. € auf 52,1 Mio. € ansteigen. Die Vorratshaltung (Relation der Vorräte zum Umsatz) stieg geringfügig von 3,4 Prozent auf 3,6 Prozent. Der Wert zeigt, dass Bechtle lediglich in geringem Umfang Kapital in Form von Warenbeständen bindet. Zudem ist ein Großteil der Vorräte unmittelbar an Projekte gebunden und im Kundenauftrag gekauft. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen liegen mit 188,4 Mio. € leicht unter dem Vorjahreswert von 189,3 Mio. €. Das Forderungsmanage- ment der Bechtle AG sorgt hier für eine vergleichsweise geringe Außenstandsdauer der Forderungen (DSO) von 38,4 Tagen (Vorjahr: 38,7 Tage).

Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte fallen mit 19,4 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr um 6,0 Mio. € höher aus. Der Posten beinhaltet im Wesentlichen Rückvergütungen und sonstige Forderungen gegenüber Lieferanten im Zusammenhang mit Werbekostenzuschüssen und ausstehenden Gutschriften in Höhe von 10,4 Mio. € (Vorjahr: 10,0 Mio. €).

Geschäfts- und Firmenwerte steigen akquisitionsbedingt

Insgesamt ist der Anteil der kurzfristigen Vermögenswerte an der Bilanzsumme von 67,8 Prozent auf 68,4 Prozent leicht gestiegen. Die Anlagenintensität (Anteil langfristiger Vermögenswerte an der Bilanzsumme) ist entsprechend von 32,2 Prozent auf 31,6 Prozent gefallen. Absolut betrachtet stiegen die langfristigen Vermögenswerte um 11,4 Mio. € auf 157,0 Mio. €. Die Geschäfts- und Firmenwerte nahmen akquisitionsbedingt um 5,9 Prozent von 99,9 Mio. € auf 105,8 Mio. € zu. Das Sachanlagevermögen stieg ebenfalls akquisitionsbedingt und als Folge der Bautätigkeiten von Bechtle im Berichtsjahr von 19,6 Mio. € auf 23,8 Mio. €. Der Deckungsgrad der langfristigen Vermögenswerte durch das Eigenkapital erhöhte sich im Berichtsjahr von 189,9 Prozent im Vorjahr auf 198,4 Prozent.

Im wenig sachanlageintensiven Geschäft der Bechtle AG wird der ROCE (Return on Capital Employed) im Wesentlichen von der Entwicklung der kurzfristigen Vermögenswerte und Schulden einerseits und der Ergebnisentwicklung andererseits geprägt. Er bildet die positive Entwicklung ebenso ab wie die mit der Ausweitung des Geschäftsvolumens einhergehende Erhöhung des Working Capital. In den vorangegangenen Jahren blieb der ROCE bei Bechtle mit einer Größenordnung von rund 20 Prozent weitgehend stabil. Im Berichtsjahr beläuft er sich auf 22,7 Prozent (Vorjahr: 23,4 Prozent). Diese Veränderung lässt sich angesichts der Ergebnissteigerung auf eine Steigerung des durchschnittlich eingesetzten Kapitals zurückführen. Während sich das EBIT gegenüber dem Vorjahr lediglich um 3,4 Prozent erhöht hat, beträgt die Steigerung beim durchschnittlich eingesetzten Kapital von 249,5 Mio. € auf 264,9 Mio. € immerhin 6,2 Prozent.

ROCE IN % | CAPITAL EMPLOYED in Mio. €

    2004   2005   2006   2007   2008
ROCE   19,9   20,0   19,7   23,4   22,7
Capital Employed   189,8   205,9   231,6   249,5   264,9

Das Working Capital ist bezogen auf die Bilanzsumme mit 28,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr von 29,9 Prozent gesunken. Hintergrund ist der geringere Aufbau der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Jahresende.

WORKING CAPITAL in Mio. €

      2004   2005   2006   2007   2008
Working Capital     82,8   101,0   121,4   134,9   142,5
In % von der Bilanzsumme     21,5   24,4   28,9   29,9   28,7

Auf der Passivseite betragen die kurzfristigen Schulden 153,7 Mio. € und liegen damit um 2,5 Mio. € über dem Vorjahreswert. Stichtagsbedingt wiesen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen mit 83,3 Mio. € einen um 5,0 Mio. € niedrigeren Wert aus als noch 2007. Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten stiegen bedingt durch die Aufnahme von kurzfristigen Darlehen und durch die Umgliederung von Verbindlichkeiten mit Fälligkeiten unter einem Jahr um 4,4 Mio. € auf 10,5 Mio. €. Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten und Abgrenzungsposten erhöhten sich ebenfalls von 47,5 Mio. € um 4,0 Mio. € auf 51,5 Mio. €. Hauptbestandteil der Bilanzposten sind die Verbindlichkeiten gegenüber Personal. Diese sind vor dem Hintergrund des positiven Geschäftsverlaufs infolge der höheren erfolgsorientierten Vergütungsbestandteile der Mitarbeiter im Berichtsjahr von 16,0 Mio. € um 5,4 Mio. € auf 21,4 Mio. € gestiegen. Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten des Bechtle-Konzerns zum 31. Dezember 2008 erhöhten sich um 1,5 Mio. € auf 5,2 Mio. €. Insgesamt nahm der Anteil der langfristigen Schulden an der Bilanzsumme von 5,3 Prozent auf 6,2 Prozent zu.

Zum Abschlussstichtag existierten keine Haftungsverhältnisse gegenüber nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Zweckgesellschaften. Investitionsverpflichtungen bestanden aufgrund von Bautätigkeiten in Höhe von 0,9 Mio. €.

Die Eigenkapitalquote konnte 2008 erneut deutlich auf 62,8 Prozent gesteigert werden

Das Eigenkapital stieg im Berichtsjahr um 35,0 Mio. € oder 12,7 Prozent von 276,5 Mio. € auf 311,4 Mio. €. Die Erhöhung resultiert aus dem Konzernergebnis nach Steuern in Höhe von 45,4 Mio. €, abzüglich der Dividendenausschüttung in Höhe von 12,7 Mio. €. Die in der Bilanz zum 31. Dezember 2008 ausgewiesenen Gesamtkosten der erworbenen eigenen Aktien in Höhe von 2,2 Mio. € wirkten sich mindernd auf das Eigenkapital aus. Trotz der Bilanzverlängerung stieg die Eigenkapitalquote im Berichtsjahr von 61,2 Prozent auf 62,8 Prozent. Die Eigenkapitalrendite betrug unverändert 16,9 Prozent.

EIGENKAPITAL- UND GESAMTKAPITALRENTABILITÄT in %

    2004   2005   2006   2007   2008
Eigenkapitalrendite   13,6   13,8   12,9   16,9   16,9
Gesamtkapitalrendite   8,0   8,3   8,0   10,3   10,7

Der Verschuldungskoeffizient des Bechtle-Konzerns hat sich im Berichtsjahr nochmals verbessert und belief sich auf 0,59 nach 0,63 im Vorjahr.

Die Gesamtkapitalrentabilität, die als Kennzahl die Verzinsung des gesamten eingesetzten Kapitals widerspiegelt, hat sich im Berichtsjahr ebenfalls verbessert. Trotz der Bilanzverlängerung lag sie aufgrund der überproportionalen Ergebnissteigerung zum 31. Dezember 2008 bei 10,7 Prozent (Vorjahr: 10,3 Prozent).